Mit dem Halibo von Wedel nach Göteborg

wenn auch etwas verspätet hier ein Törnbericht aus dem Sommer:

Ursprünglich wollten wir ja von Kerteminde aus nach Norden segeln, da aber die Rollfock noch nicht klar war und deshalb der Halibo noch in Wedel bleiben musste, legten wir also am Sonnabend den 12.6.2010 von dort ab.

Mit ablaufendem Wasser nach 16 Uhr segelten wir bei gutem Segelwind, nur leider gegenan, elbabwärts. Bei der starken Strömung mussten wir sehr aufpassen, um bei dem Leuchtfeuer Rhinplatte Süd  bei der Einfahrt in die Nebenelbe nicht auf „Schiet“ zu laufen.  Rechtzeitig vor der Dunkelheit erreichten wir Glückstadt.

Am Sonntagmorgen konnten wir schon um 9 Uhr auslaufen und erreichten mit kräftigem Tidenstrom trotz Gegenwind schon um 11 Uhr Brunsbüttel. Allerdings war das schon zu spät um noch am gleichen Tag Holtenau zu erreichen, und deshalb übernachteten wir  beim RVR in Rendsburg.

Am nächsten Tag passierten wir mittags die Schleuse Holtenau. Während der  Kanalfahrt  machte sich Wolfgang nützlich und baute das neue UKW-Radio ein.

Zunächst bei schwachem Ostwind, dann bei kräftigerem Nordwind liefen wir meistens unter Motor und erreichten Marstal erst um halb neun.

Für Dienstag war nur ein kurzer Schlag nach Troense geplant. Wir erreichten den idyllischen Ort schon am frühen Nachmittag und erwischten noch den letzten Liegeplatz. Der Hafen-meister war nicht nur aus Fleisch und Blut, sondern auch besonders freundlich, ein Labsal nach dem „eisernen“ Hafenmeister in Marstal.

Nach einem Zwischenstopp in Kerteminde auf Fünen erreichten wir bei günstigem Westwind am darauffolgenden Tag Langör auf Samsö. Von dem schön gelegenen Hafen aus erradelten wir am nächsten Tag die Insel. Die Bewohner Samsös haben den Ehrgeiz, ihre Energieversorgung in den nächsten Jahren ganz auf erneuerbare Energien umzustellen.

Am nächsten Tag erreichten wir bei günstigem Westwind am späten Nachmittag den Jachthafen Grenaa auf Jütland. Es herrschte dort ungewöhnliche Ruhe, da die Fußballmannschaft Dänemarks an diesem Tag  spielte. Bei nun  endlich mehr Sonnenschein aber weniger Wind brauchten wir für die 28 sm nach Anholt immer hin 10 Stunden. In der Annahme, dass wir vor Heckanker liegen müssten, hatten wir diesen rechtzeitig vorbereitet, konnten dann aber doch längsseits festmachen, obwohl der Hafen sehr voll war (wie alle Handbücher warnen).

Am Montag segelten wir bei gutem Wetter  am Wind die 43 sm nach Träslov/Schweden  in 7 Stunden. Der neue Halibo segelt auf allen Kursen gut 1 kn schneller als der alte Halibo!

Nach ausgedehntem Frühstück bei inzwischen auffrischender Brise segelten wir bei optimalem Wind durch die Schären. Um 18 Uhr machten wir in dem kleinen beschaulichen Schärenhafen Kullavik fest.

Am Mittwoch konnten wir gleich nach dem Auslaufen Segel setzen und uns weiterhin  am Anblick der Schären erfreuen.  Danach überquerten  wir unter Motor das Hauptfahrwasser nach Göteborg und konnten dann bei NW-Kurs leider noch nicht gleich wieder Segel setzen. Erst als wir nach etwa 2 Std. auf Nordkurs gehen konnten, setzten wir wieder Segel.  Unmittelbar vor Marstrand, im Albrektssunds kanal, kam der Wind genau von vorn.  Zu schmal zum kreuzen. Wir mussten  wieder den Motor anlassen.  Der Anblick der Stadt am Marstrand Sund war wie immer ein Genuss.

Am letzten Segeltag ging es zurück Richtung Göteborg, diesmal zum Jachthafen Langedrag, der zur Übergabe besonders geeignet ist.

Am nächsten Tag ging es mit der Straßenbahn nach Göteborg. Bezahlen nur noch mit Kreditkarte!

Unsere freudige Erwartung auf ein rauschendes Mittsommerfest wurde bitter enttäuscht: Göteborg war gähnend leer. Alle Bürger waren in den Schären und die Lokalitäten in der Stadt waren geschlossen.

Detlef Böse

Wolfgang Büxe

Hauke Borchert

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